Lokales Netzwerktreffen von Wissenschaft und Wirtschaft zum UN-Nachhaltigkeitsziel sauberes Wasser an der Hochschule in Offenburg
Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich am 18.01.2023 an der Hochschule in Offenburg. Auf der Agenda des 5. Treffens stand der Austausch von Maßnahmen und Lösungen, die die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und die Sanitärversorgung für alle gewährleisten können. Seit 2016 ist das eines der erklärten 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, die alle Länder bis 2030 erreichen wollen. In ihren 20-minütigen Vorträgen stellten aus der Wissenschaft Prof. Dr. Melanie Broszat, Hochschule Offenburg, und Prof. Dr. Andreas Fath, Hochschule Furtwangen, Methoden und Maßnahmen vor, wie unbekannte Schadstoffe im Wasser identifiziert werden können und was jeder von uns für sauberes Wasser tun kann. Wie wir Wasserknappheit jetzt und in Zukunft begegnen können und welche Anstrengungen bei der Entwicklung von ressourcenschonenden Produkten unternommen werden, waren Themen der Vorträge aus der Industrie.
Der Spülmaschinenhersteller MEIKO aus Offenburg war durch Segmentmanager Perry Struthmann vertreten. Er stellte dem Auditorium zwei Innovationen vor, mit denen Betreiberinnen und Betreiber von Kantinen und Betriebsrestaurants viel Wasser einsparen und so ihre Nachhaltigkeitsziele schneller erreichen können. Gerade in der Gemeinschaftsverpflegung ist der Wasserverbrauch durch das hohe Essensaufkommen in der Mittagszeit erheblich. Das Ziel beim Geschirrspülen ist es, den Wasserbedarf und die Bildung von Wasserdampf, Wrasen genannt, zu reduzieren. Durch innovative Features schafft es MEIKO kontinuierlich Einsparungen beim Wasserverbrauch zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist die GreenEye-Technology. Dank ihr erkennt die Bandspülmaschine M-iQ, auf welcher Spur des Transportbands gerade Geschirr durchläuft und setzt auch nur dort Spülwasser frei. Zugleich signalisiert sie dem Personal, wie es das Band optimal bestückt. So wird anstatt 300 Liter pro Stunde nur noch die Hälfte verbraucht – Einsparungen bis zu Dreiviertel gegenüber des sonstigen Verbrauchs sind durchaus möglich. Auch der beim Spülprozess entstehende heiße Wasserdampf wird in den Profispülmaschinen von MEIKO clever genutzt. In Kombination mit einer Wärmerückgewinnung gehen kaum noch Wasserdampf und Energie verloren. Die Folge: weniger Energie- und Ressourcenverbrauch und ein angenehmes Raumklima in der Spülküche. Weiter optimiert werden die Betriebskosten mit dem jüngsten Modell M-iQ BlueFire. Die 2-in-1-Lösung für die Gemeinschaftsverpflegung reinigt Tabletts, Teller und Besteck in einer Maschine. Was früher zwei Maschinen mit insgesamt 530 Liter Wasser pro Stunde schafften, erledigt nun eine Spülmaschine mit 210 Liter pro Stunde – bei weniger Platz- und Personalbedarf. Wenn alle Großmaschinen europaweit mit MEIKO Technologie ausgestattet wären, ließen sich allein in dieser Maschinenkategorie Wassereinsparungen erzielen, die dem jährlichen Wasserverbrauch einer Großstadt wie Freiburg entsprächen.
Brauche es Idealismus oder ROI, um die Bemühungen nach nachhaltigerem Handeln voranzutreiben, war die Abschlussfrage an das Panel. Die klare Antwort: Es braucht beides. Die Industrie ist vor allem bereit in nachhaltige Lösungen zu investieren, wenn diese sich lohnen. ROI ist ganz klar ein entscheidender Treiber. Aber auch eine aufgeklärte Gesellschaft, die nachhaltige Produkte nachfragt. Und was kann die Wissenschaft leisten, um die Industrie voranzubringen? Sie kann Forschungsergebnisse und Verfahren liefern, die dabei helfen, nachhaltigere Produkte herzustellen und ressourcenschonende Lösungen anzubieten. Die Schlüssel dazu sind Bildung und Eigeninitiative sowie Offenheit für neue Technologien. Diese sind notwendig, damit Visionen wie die Reinigung von Wasser mit Hilfe von Plastik oder das Betanken von Fahrzeugen an der Kläranlage bald Realität werden. Das nächste Netzwerktreffen findet am 23.03.2023 an der Hochschule in Offenburg statt. Gegenstand des Austauschs werden alle 17 UN-Nachhaltigkeitsziele sein.